Smart-Home Lösungen als Einbruchschutz?
In vielen Lebensbereichen halten kleinere oder größere Innovationen Einzug, die als smart bezeichnet werden. Es sind Funktionen, die über ein Smartphone gesteuert bzw. kontrolliert werden können und/oder eventuell sogar Bestandteile von Künstlicher Intelligenz beinhalten, also vermeintlich selbstständig Entscheidungen treffen und aus Erfahrungen lernen können. Auch im Bereich der Einbruchverhinderung bietet der Markt einige smarte Komponenten an, die das Sicherheitskonzept eines Objektes abrunden bzw. ergänzen können. Zwar ist der mechanische Einbruchschutz nach wie vor die effektivste Art, sich vor einem Einbruch zu schützen, verschiedene technische Installationen ergänzen den mechanischen Einbruchschutz jedoch und sorgen so für ein lückenloses Sicherheitskonzept.
Professionelle Einbrecher wollen möglichst viele Einbrüche in einer Nacht begehen. Sie müssen also darauf achten, möglichst unbemerkt zu bleiben, um Anwohner und Polizei nicht in Alarmbereitschaft zu versetzen. Der Einbruch in belebte Wohnungen ist also riskant, daher wird gerne davon abgesehen. Smarte Gadgets können dafür sorgen, dass die Wohnung wirklich belebt zu sein scheint. Seit mehreren Jahrzehnten gibt es beispielsweise Lampen, die sich vollkommen zufällig an- und ausschalten, um ebendies zu simulieren. Ebenso gibt es Zeitschaltuhren, die beispielsweise ein Radio in bestimmten Zeiträumen einschalten können. Dieses Prinzip kann durch smarte Geräte ausgeweitet werden und noch authentischer eine belebte Wohnung vortäuschen. Verschiedene Elektrogeräte können nun über das Smartphone gesteuert werden. Egal, ob man länger im Büro ist, den Abend bei Freunden verbringt oder länger im Urlaub ist. Innen- und Außenbeleuchtung können unabhängig voneinander ein- und ausgeschaltet werden. Fernseher oder Stereoanlagen können bedient werden, inklusive Senderwechsel und Lautstärkenschwankungen. Elektrische Außenjalousien erfreuen sich besonders in Neubauten wachsender Beliebtheit. Auch diese können an das smart home angeschlossen werden und einzeln mit dem Smartphone hoch- oder heruntergefahren werden.
Ein Haus, in welchem Musik zu hören ist, der Fernseher gelegentlich läuft, innen und außen gelegentlich Licht brennt und die Außenjalousien gewohnheitsmäßig hoch und hinunter fahren, wirkt definitiv bewohnt. Man müsste die Wohnung schon eine ganze Weile, ggf. über mehrere komplette Tage hinweg beobachten, um dem Schwindel auf die Spur zu kommen. Diese Mühe machen sich Einbrecher aber in der Regel nicht. Je unkomplizierter für sie, desto besser.
Auf Störungen kann reagiert werden
Durch smart home Funktionen kann eine belebte Wohnung simuliert werden. Sollte dies aber durchschaut werden und sich Einbrecher trotzdem an der Wohnung zu schaffen machen, gibt es diverse smarte Lösungen, die darauf reagieren können.
Bewegungs- oder Störungsmelder können das unbefugte Betreten des Grundstücks oder der Wohnung direkt an das Smartphone des Besitzers melden. Auch Einbruchsversuche oder Erschütterungen an Fenstern und Türen können registriert und gemeldet werden. Man kann nun entweder manuell darauf reagieren, oder eine Reaktion eingestellt haben. Denkbar wäre beispielsweise eine komplette Aktivierung aller Leuchtmittel im Innen- und Außenbereich. Da Einbrecher unerkannt bleiben wollen, kann dies schon ausreichen. Es könnten auch alle Jalousien heruntergefahren, rote Alarmleuchten oder laute Alarmsignale ausgelöst werden. Es könnte auch eine Sounddatei mit den Stimmen der Bewohner abgespielt werden. Theoretisch ist sogar die direkte Kommunikation mit den Einbrechern möglich. Selbstverständlich kann auch automatisch ein Sicherheitsdienst oder die Polizei verständigt werden.
Im smart Home Bereich gibt es einige Entwicklungen, die auch in das Sicherheitskonzept einer Immobilie integriert werden können. Diese ersetzen keinen klassischen Einbruchschutz, ergänzen aber die bestehenden Sicherheitssysteme und geben den Bewohnerinnen und Bewohnern wieder ein Stück mehr Sicherheit, wenn die Wohnung verlassen wird.