Einbruchschutz im Einfamilienhaus
2019 wurden mehr als 27 Prozent der verübten Einbrüche in Einfamilienhäusern verübt. Dies sieht auf den ersten Blick so aus, als wären Bewohnerinnen und Bewohner von Einfamilienhäusern relativ sicher vor Einbrüchen. Grundsätzlich ist aber nicht die Anzahl der Wohnungen pro Gebäude entscheidend, ob man zum Ziel von Einbrechern wird. Professionelle Banden, die mittlerweile für den Großteil der Wohnungseinbrüche verantwortlich sind, gehen systematisch vor: Ganze Wohngebiete werden einige Tage vor der Tat ausgespäht. Mögliche Widerstände werden ausfindig gemacht und notiert. Nach der Auswertung wird meist innerhalb einer einzigen Nacht in alle verfügbaren Objekte eingebrochen. Bei diesem Verfahren ist es vollkommen unerheblich, ob man nun in einem Mehrfamilienhaus oder einem Einfamilienhaus lebt. Wichtig ist den Tätern lediglich eine gute Verkehrsanbindung, um möglichst schnell fliehen zu können. Oft trifft dieses Kriterium auf Wohnsiedlungen in Vororten von Städten zu, in welchen man oft Mehrfamilienhäuser findet. Dass dort in der Regel mehrere Wohnungseinbrüche in einem einzigen Objekt verübt werden können, schlägt sich in der Statistik nieder. Leider lässt sich daraus nicht der Rückschluss ziehen, dass ein Einfamilienhaus allein durch seine Bauweise sicherer vor Einbrechern ist.
In Einfamilienhäusern verschaffen sich die Einbrecher am häufigsten durch die Fenster einen Zugang zur Wohnung. Auch Fenster-ähnliche Balkon- und Terrassentüren werden gerne als Einstieg genutzt. In aller Regel werden die Fenster einfach aufgehebelt. Glasbruch oder aufgebohrte Schlösser sind eher selten aufzufinden – die Hebelwirkung ist in der Regel vollkommen ausreichend. Oft kann nicht nachgewiesen werden, womit gehebelt wurde. In 42 Prozent der aufgeklärten Fälle war es allerdings ein simpler Schraubendreher. Dies ist ein Hinweis darauf, dass Fenster häufig nicht einmal ansatzweise über einen vernünftigen Einbruchschutz verfügen und die Täter vor keine ernsthafte Herausforderung gestellt werden. Hauseingangstüren werden bei Einfamilienhäusern eher selten als Zugang genutzt. Zwar sind diese in der Regel auch nicht professionell einbruchsicher ausgestattet, aber die Fenster und Terassentüren bieten schlicht den Weg des geringsten Widerstandes. Da die Einbrecher häufig mehrere Einbrüche in der gleichen Nacht im gleichen Wohngebiet vollziehen wollen, müssen die Einbrüche zunächst unbemerkt bleiben. Es ist den Einbrechern also wichtig, möglichst geräuscharm und schnell in das Gebäude zu gelangen. Ein einfaches Aufhebeln von Fenstern oder Türen gelingt nahezu geräuschlos und in Sekundenschnelle.
Wie kann ich die Zugänge zum Haus sichern?
Die Polizei empfiehlt grundsätzlich einen mechanischen Einbruchschutz. Fenster benötigen einen innen liegenden Beschlag mit mehreren Pilzkopfzapfen, die rundum angeordnet sind. Diese greifen beim Verschließen in stabile, mit dem Rahmen verschraubte Stahlschließbleche. Dadurch wird einem Aufhebeln des Fensters vorgebeugt. Um nicht im gleichen Zuge die Hauseingangstür zur Sollbruchstelle werden zu lassen, sollte auch diese über einen professionellen mechanischen Einbruchschutz verfügen. Ein System aus Schließzylinder, Schloss, Schutzbeschlag und Schließblech bietet eine ausreichende Grundsicherung. Zusätzlich können weitere Schutzbeschläge, Zusatzschlösser, Querriegelschlösser oder Scharnierseitensicherungen montiert werden, die den mechanischen Schutz erhöhen.
Um das Sicherheitskonzept ganzheitlich abzurunden und verbliebene Lücken zu schließen empfiehlt sich ein Alarmanlagensystem mit Tür- und Fenstersicherungen. Dieses System kann sowohl die Außenhaut als auch die Innenräume eines Gebäudes sichern. Verschiedene Sensoren nehmen unerlaubtes Betreten oder gewaltsame Öffnungsversuche wahr und reagieren mit Alarmsignalen. Verknüpfungen mit dem Smartphone und die Integration von Kamera Überwachungssystemen lassen sich unkompliziert einrichten.